“Ich bin hinreichend pandemieerschöpft. Darf ich gestehen, dass ich zurücknahmemüde, vorsichtsmüde, rücksichtnahmemüde bin? Trotz der manchmal pirouettenhaften Eleganz meiner Kontaktvermeidungsbewegungen im öffentlichen Raum habe ich so viel Energie in Resilienz gesteckt, dass mir der tägliche Kampf gegen die Ikonografie des Todes an dunklen Tagen fast die Lebensfreude raubt. … Die Sehnsucht nach einer einheitlichen Diagnose, nach einer einmal gültigen Antwort, nach einer von allem zugleich erfahrbaren Erlösung ist ebenso groß wie ihr Ausbleibend kränkend. Deshalb wächst das Bedürfnis nach Verdrängung so stark wie der Widerstand gegen die fahrlässig unterstellte Willkür staatlicher Eingriffe wuchert.”